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Tote nach Erdbeben in Pakistan und Afghanistan

22. März 2023

Das Beben mit einer Stärke von 6,5 ereignete sich am Dienstagabend und war auch in Nachbarländern zu spüren. Die Behörden melden mindestens zwölf Tote, doch die Kommunikation ist teilweise lückenhaft.

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Mehrere Menschen versammeln sich vor einem Krankenwagen dessen Kofferraum geöffnet ist, dazwischen Rettungskräfte in Einsatzkleidung
Rettungskräfte in Saidu Sharif, einer Stadt im pakistanischen Swat-Tal, versorgen Erdbebenopfer Bild: Naveed Ali/AP Photo/picture alliance

In der pakistanischen Provinz Khyber Pakhtunkhwa nördlich von Islamabad wurden offiziellen Angaben zufolge neun Menschen bei dem Beben getötet, darunter zwei Kinder und zwei Frauen. Die Behörden in Afghanistan sprechen von drei Toten und 44 Verletzten. Die Telefon- und Internetverbindungen zu entlegenen Teilen des Landes seien jedoch unterbrochen und die Kommunikation lückenhaft gewesen. In Afghanistan waren  aber wohl viele Familien außerhalb ihrer Häuser, um das persische Neujahrsfest Nowruz zu feiern, als sich das Beben ereignete.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte USGS befand sich das Epizentrum des Bebens in der Nähe der Ortschaft Dschurm im Nordosten Afghanistans in 187 Kilometern Tiefe. Demnach hielt das Erdbeben mindestens 30 Sekunden an. Laut dem Seismologischen Zentrum Europa-Mittelmeer waren die Erdstöße auch in anderen Ländern, etwa in Usbekistan, Tadschikistan, Kasachstan, und Kirgisistan zu spüren gewesen, auch in der 2000 Kilometer entfernten  indischen Hauptstadt Neu-Delhi. Die Region wird häufig von Erdbeben heimgesucht - vor allem im Hindukusch-Gebirge, das an der Nahtstelle zwischen der eurasischen und der indischen tektonischen Platte liegt.

Katastrophenzustand ausgefrufen

In Pakistan rief die Provinz Khyber Pakhtunkhwa über Nacht den Katastrophenzustand aus. "Es war ein starkes Erdbeben, und wir befürchteten aufgrund der Intensität maximale Schäden - deshalb haben wir eine Warnung herausgegeben", sagte Bilal Faizi, ein Sprecher des pakistanischen Rettungsdienstes in der Provinz nördlich der Hauptstadt. Die Ängste hätten sich glücklicherweise als falsch erwiesen, so Faizi. Der Schaden sei zumindest kleiner als bei Beben dieser Stärke angenommen.

Die pakistanischen Behörden gaben an, dass 19 Häuser zerstört wurden. 200 Menschen seien mit Panikzuständen in Krankenhäuser eingeliefert werden, die meisten seien jedoch bereits wieder entlassen worden. Die Schrecken des Erdbebens in der Türkei und Syrien seien nicht spurlos an den Menschen vorbei gegangen, berichtete ein  Augenzeuge in der pakistanischen Stadt Rawalpindi. 

Frauen stehen draußen und schauen in eine Richtung, als würden sie auf etwas warten
Hotelgäste versammeln sich vor ihrem Hotel nach dem Beben in Amritsar in IndienBild: NARINDER NANU/AFP

Schwierige Situation in beiden Ländern

Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif ordnete an, dass sich die Nationale Katastrophenschutzbehörde für alle Notfälle bereit halten solle. Das Erdbeben traf Pakistan in einer Zeit, in der sich das Land von den den verheerenden Überschwemmungen vergangenen Sommers erholen muss. Dabei kamen 1.739 Menschen ums Leben. Das Erdbebengebiet liegt in einer Region, die auch von der Flutkatastrophe stark betroffen war.

Verschiedene Menschengruppen befinden sich auf einem urbanen Platz, darauf stehen Lichtinstallationen
Menschen versammeln sich vor einem Einkaufszentrum nach einem Erdbeben in Islamabad, PakistanBild: AAMIR QURESHI/AFP

In Afghanistan versetze die Taliban-Regierung die Gesundheitszentren im ganzen Land in höchste Alarmbereitschaft, wie Regierungssprecher Zabihullah Mujahid auf Twitter mitteilte. Das Land befindet sich in Mitten einer humanitären Krise, verschlimmert durch die Machtübernahme der Taliban im August 2021. In Folge dessen, wurden internationale Entwicklungsgelder, auf die das südasiatische Land angewiesen war, teils eingestellt, und im Ausland befindliche Vermögenswerte eingefroren.

fwü/ww (afp,ap,rtr)